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Heute war ich zu Gast bei Susanne Peter.
Sie ist die leitende Sozialarbeiterin der Gruft im 6. Bezirk, Projektleiterin des Kältetelefons und der Caritas Streetwork.
Schon seit ihrem 16. Lebensjahr spielt die Gruft eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Im Zuge eines Schulprojekts hat sie die Gruft mitbegründet. Seitdem lässt sie die Gruft nicht mehr los und ist nach wie vor mit großem Engagement und Energie dabei.
„Wir verurteilen oder werten nicht. Wir sind einfach da.“
Die Gruft ist eine der größten und auch bekanntesten Einrichtung der Caritas. Menschen finden hier einen Platz zum Schlafen, zum Waschen, erhalten frische Kleidung, Schuhe und eine warme Mahlzeit.
Ebenso können Betroffene eine Postadresse hier erhalten, sowie medizinische und psychiatrische Betreuung wird angeboten.
Streetwork und das Caritas Kältetelefon arbeiten sehr eng mit der Gruft zusammen.
Seit ca. 5 Jahren gibt es auch eine Zweite Gruft in Währing, wo ebenso Notschlafplätze geschaffen wurden. Die zweite Gruft ist vor allem für nicht anspruchsberechtigte, obdachlos gewordene EU-Bürger*innen.
„Wir haben damals kein Konzept gehabt, sondern haben getan und haben an den Bedürfnissen der Klienten gelernt, was es braucht und dann Jahre später ein Konzept erstellt.”
„Ich glaub das Grundbedürfnis von jedem ist irgendwie zu wohnen. Aber dieses Grundbedürfnis hat man verlernt, vergessen, weil man sich auch mit etwas anderem abgefunden und angewöhnt hat.“
„Im Winter – wenn wer eine Unterkunft braucht – ist es egal, woher sie kommen, sie bekommen einmal eine Notunterkunft.“
Das war nun der 6. Stop auf der Sozialen Tour durch Wien.
Nächsten Sonntag geht’s weiter, bleib gespannt, offen, interessiert und kritisch.
Bis bald,
eure Maria vom Wiener-Sozial-Pod