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Andreas Hennefeld beim Interview

#1: Augustin Straßenzeitung

Interview mit Andreas Hennefeld


Augustin – die Wiener Straßenzeitung

Die erste Haltestelle des sozialen Spaziergangs durch Wien ist die Augustin-Zentrale in der Reinprechtsdorferstraße im 5. Bezirk.

Menschen gehen ein und aus, Straßenzeitungen im Arm. Es riecht nach Cafe. Man fühlt die lässige, angenehme Atmosphäre.

„Was mich stolz macht auf den Augustin, ist die Philosophie (…) und das Selbstverständnis, die Unabhängigkeit und dass wir da ganz selbstbewusst vortreten können und sagen: wir lassen uns da von niemanden etwas dreinreden, weder was unsere Medienberichterstattung betrifft, noch in der Sozialarbeit.“

Kurz-Beschreibung der Organisation
Die Straßenzeitung Augustin wird von Menschen, die von Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen sind, in ganz Wien verkauft. Das Medien- und Sozialprojekt gibt es seit 1995, und seitdem sind auch zahlreiche Projekte hinzugekommen, wie:

  • Radio Augustin
  • Augustin TV
  • Stimmgewitter (Chor)
  • 11% K.Theater (Theatergruppe) (à wo es auch im November eine Theatervorstellung gibt, nicht verpassen!)
  • SW-Augustin (Fußballteam)
  • Vorwärts-Rückhand (Tischtennisteam)
  • Schreibwerkstatt
  • Strawanzerin (Event-Kalender)

„Der Augustin soll auch als ausgedehntes Wohnzimmer dienen.“

Der Augustin erscheint zweimal im Monat und wird für 2,50€ verkauft. Die Hälfte davon geht an die Augustin-Verkäufer*innen, die andere Hälfte geht in das Sozialprojekt.

Das Besondere an Augustin ist die Niederschwelligkeit, der alternative Zugang zur Sozialen Arbeit, die Verbindung aus Medien, Kultur und sozialem Engagement.

Hinter dem Projekt steckt der Verein Raum & Zeit und finanziert wird es hauptsächlich durch den Zeitungsverkauf und sogenannten Liebhaber*innen vom Augustin.

„Ganz klar gesagt, weil da gibt’s wahrscheinlich noch immer Gerüchte – der Augustin nimmt keinen einzigen Cent von öffentlichen Geldern,  also weder von der Stadt Wien, noch vom Bund. Presseförderung kommt für uns sowieso nicht in Frage, weil wir ein Medium sind, was alle 2 Wochen erscheint also da hat man gar kein Anrecht darauf.“

Seit März 2018 gibt es auch eine Online-Karte, um die Standorte von regelmäßigen Augustin-Verkäufer*innen kundig zu machen.

Die Augustin-Verkaufsplätze

https://www.augustin.or.at/ueber-uns/verkaeufer_innen/auf-einen-blick/

In der Podcastfolge erfährst du …

  • … was das Augustin-Projekt so besonders macht
  • … warum eine finanzielle Unabhängigkeit so wichtig ist, aber auch schwierig macht
  • … was der Augustin gegen sinkende Verkaufszahlen macht
  • … wie das Verständnis der Sozialen Arbeit beim Augustin aussieht
  • … wie man Augustin-Verkäufer*in wird und was man unter dem Tag X versteht
  • … welche Mythen und Klischees es über den Augustin gibt
  • … wie ein*e richtige*r Augustin-Verkäufer*in erkennbar ist
  • … wie Augustin-Verkäufer*in in Kontakt mit der Polizei kommen und rechtlichen Hindernissen ausgesetzt sind
  • … warum er die Soziale Arbeit auch kritisch sieht
  • … was die Soziale Arbeit braucht
  • … seine Motivation Sozialarbeiter zu werden
  • — und noch viel mehr ? —

„(…) Dinge, die ich sehr kritisch hinterfrag: was hat die Soziale Arbeit tatsächlich für eine Aufgabe in der Gesellschaft und für wen ist sie Hauptsächlich da.”


So könnt ihr den Augustin unterstützen:

„Uns kann man am besten unterstützen – und unsere Verkäufer*innen vor allem – wenn man die Zeitung regelmäßig kauft. (…) dass sie nicht nur gekauft, sondern auch durchaus gelesen werden sollte.“

So könnt ihr mit der Organisation in Kontakt treten:

Vereinssitz: 1050 Wien, Reinprechtsdorfer Straße 31/Hof
Telefon-Nummer: 01/54 55 133

Homepage
Facebook
Twitter
Instagram
Radio Augustin
Augustin TV 
Online-Kalender: Strawanzerei

Updates zu kommenden Events und Veranstaltungen findet ihr ebenso auf der Homepage, der FB-Page, auf Twitter, Instagram, aber auch in der aktuellen Augustin Straßenzeitung.

Nächsten Sonntag geht’s weiter auf der Sozialen Tour durch Wien, ich freu mich schon.

Bis bald,
eure Maria vom Wiener-Sozial-Pod